Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

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Forschungsprojekte

Titel: Soziale Genese unterrichtlicher Praxen der Konstruktion und Bearbeitung von Differenzen im transnationalen Vergleich
(Laufzeit: 01.09.2019 bis 31.08.2027)

Im Rahmen des Projekts gehen wir der Frage nach der Bedeutung und Relevanz schulstruktureller und -rechtlicher Rahmenbedingungen für Differenzkonstruktionen in unterrichtlichen Praxen von Lehrpersonen sowie den verbundenen Formen der Ermöglichung und Behinderung akademischer und sozialer Teilhabe aller Schüler*innen im Unterricht nach. Das Projekt sieht einen Vergleich unterrichtlicher Praxen vor, die in einem eingliedrigen Schulsystem, dem Kanadas, und in einem mehrgliedrigen Schulsystem angesiedelt sind, dem Deutschlands. Der Vergleich der Praxen und der strukturellen Rahmenbedingungen ist in der Praxeologischen Wissenssoziologie verankert und erfolgt mithilfe von Unterrichtsvideografien, Interviews und Gruppendiskussionen, die mithilfe der Dokumentarischen Methode erhoben und ausgewertet werden. Diese werden im Sinne eines Mehrebenenvergleichs mit den Rahmenbedingungen, die in bildungspolitischen Dokumenten und Programmatiken enthalten sind, relationiert. Das Projekt soll Kenntnisse über die Bedeutung und Relevanz schulsystemischer Rahmenbedingungen für pädagogische Praxen eröffnen.

Projekt: Konstruktion von Leistungsdifferenz im inklusiven Physikunterricht

Kooperation Prof. Dr. Susanne Heinicke und Larissa Fühner, WWU Münster und Prof. Dr. Tanja Sturm, MLU Halle-Wittenberg

Ein aktuelles Thema gegenwärtiger Schul- und Unterrichts(-entwicklungs-)forschung stellt die Frage nach der Gestaltung von inklusivem Fachunterricht resp. einer inklusiven Fachdidaktik dar. Die Herausforderungen inklusiven (Fach)Unterrichts werden in der Sekundarstufe aufgrund ihrer fachunterrichtlichen Ausrichtung sowie einer gegenüber Grundschule erweiterten äußeren Differenzierung entlang von Bildungsgängen als Zuspitzung der Widersprüchlichkeit des schulischen Bildungs- und der Selektionsauftrags wahrgenommen.

Zum inklusiven Fachunterricht und Fachdidaktik Physik in inklusiven Kontexten liegen bislang nur sehr wenige Erkenntnisse vor. Ein eigenes Projekt aus der deutschsprachigen Schweiz thematisiert inklusiven Deutsch- und Mathematikunterricht – mit einem fachkulturelleren, aber keinem fachdidaktischen Fokus. Dieser Forschungslücke gehen wir – in Kooperation von Physikdidaktik und Schul- und Inklusiver Pädagogik in einem Projekt nach. Eine erste Annäherung an das Erkenntnisinteresse erfolgt auf der Grundlage zweier videografierter Unterrichtsstunden einer Lerngruppe der Sekundarstufe 1 einer inklusiv arbeitenden städtischen Gesamtschule. Uns interessieren die interaktive  Hervorbringung und Bearbeitung von Leistungsdifferenzen der Lehrpersonen und Schüler*innen in ihrer Auseinandersetzung mit den fachlichen Gegenständen. Weiter wurden der Fachlehrer und ausgewählte Schüler*innen interviewt. Die Datenerhebung und -auswertung erfolgt mit der  Dokumentarischen Methode.

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