Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

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Pädagogik, Prävention und Intervention bei Sprach- und Kommunikations-beeinträchtigungen

Telefon: 0345/55-23758

Raum 141
Franckeplatz 1, Haus 31
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Pädagogik, Prävention und Intervention bei Sprach- und Kommunikations-beeinträchtigungen

Vorstellung des Arbeitsbereichs

Im Zentrum der Arbeit unseres Teams in Lehre und Forschung stehen Kinder mit Sprach- und Kommunikationsstörungen (zum Beispiel Sprachentwicklungsstörungen, Stottern, Mutismus, Autismus) und dabei vor allem Hilfen, Unterstützung, Förderung, Therapie und Diagnostik für diese Kinder im pädagogischen Bereich (Kita, Schule).

Sprachliche Kompetenzen sind grundlegend für den Bildungserfolg, den Erwerb von Schriftsprache und das weitere schulische und lebenslange Lernen und damit für die Teilhabe. So haben nationale und internationale Studien zeigen können, dass Kinder mit sprachlichen Beeinträchtigungen oder geringen sprachlichen Kompetenzen Folgeprobleme im schulischen Kompetenz- und Wissenserwerb (Erlernen von Schreiben, Lesen, Rechnen, naturwissenschaftlichen Kompetenzen, sachkundlichem Wissen), im Bereich des Lernens selbst sowie in der sozioemotionalen Entwicklung und des Selbstkonzeptes haben. Auch nach einer erfolgreichen Sprachtherapie können sich im schulischen Bereich noch Probleme bei komplexeren sprachlichen Anforderungen zeigen.

Daher ist es notwendig, dass Kinder mit Sprach- und Kommunikationsstörungen neben der sprachtherapeutischen Versorgung auch im Bildungsbereich spezifische Hilfen durch Fachpersonen erhalten. Es gibt aktuell unterschiedliche Bezeichnungen für diese Fachpersonen: Sprachbehindertenpädagog*innen, Sprachheilpädagog*innen, Sonderpädagog*innen mit Förderschwerpunkt Sprache und Kommunikation.

Im Förderschwerpunkt Sprache und Kommunikation bzw. in der Fachrichtung Sprachbehindertenpädagogik geht es also darum, (sprachheil)pädagogische Hilfen bereitzustellen, um bestmögliche Lernerfolge für die Kinder - unabhängig vom Förder- oder Beschulungsort - abzusichern und gleichzeitig an der Überwindung der sprachlichen Problematik zu arbeiten. Dies betrifft vorschulische, schulische, außerschulische und berufliche Lernorte sowie die Übergänge.

Alle Lehr-Lern-Prozesse in frühkindlicher und schulischer Bildung (Kita, Schule, Unterricht) sind durch die sprachliche Interaktion und Kommunikation zwischen dem Lernenden (Kind) und dem/der Lehrenden (pädagogische Fachkraft, Lehrer*in) gekennzeichnet. Zudem spielt Sprache auch beim selbstständigen Lernen und beim Lernen in der Peergruppe ab dem Vorschulalter eine wichtige Rolle. Im Schulalter werden die sprachlich-kommunikativen Anforderungen vielfältiger und unterscheiden sich deutlich von den Anforderungen für den Gebrauch der Alltagssprache:

  • Erwerb und Verwendung von Schriftsprache (z. B. Übertragung von Lautsprache / Phonem in Schriftsprache / Graphem,)
  • Erwerb und Verwendung von Fachsprachen und fachspezifischem Wortschatz
  • Erwerb und Verwendung von Bildungssprache (z. B. Inhalte reflektieren, diskutieren, argumentieren – komplexe Grammatik und ausgewählter Wortschatz)
  • Erwerb und Verwendung von Fremdsprachen
  • Einstellen auf wechselnde Kommunikationspartner*innen, Sozialformen, Medien, Räume
  • Verstehen immer komplexerer Texte und Aufgabenstellungen

Für Sonderpädagog*innen, die in diesem Förderschwerpunkt arbeiten, bedeutet dies, dass sie über Wissen zu Sprachentwicklung, Sprachverarbeitung, Ätiologie und Spezifika bei kindlichen Sprach- und Kommunikationsstörungen, zu sprachheilpädagogischen Prinzipien und Methoden für Unterricht und Lernen, zu Förder- und Therapieansätzen, zu diagnostischen Möglichkeiten sowie über Grundlagenwissen in den Bezugsdisziplinen Linguistik, Psychologie und Medizin verfügen. Auf dieser Grundlage können sie Unterricht für Kinder mit Förderschwerpunkt im Bereich Sprache und Kommunikation aufbereiten, Pädagog*innen und Eltern beraten, im förderdiagnostischen Prozess individuelle sprachliche Lern- und Entwicklungslagen /-beschränkungen analysieren, Förderung ableiten und durchführen, ggf. mit externen Therapie- und Fördereinrichtungen kooperieren sowie Schulentwicklungsprozesse im Sinne der Kinder mit sprachlichem Förderbedarf begleiten.

Eine Besonderheit unseres Arbeitsbereiches stellt das Ambulatorium Sprachtherapie dar. Die wissenschaftlichen Mitarbeiter*innen des Teams helfen dort Kindern mit Sprachstörungen in der Sprachtherapie. Die Erfahrungen mit diesen Kindern fließen dann – wenn die Eltern dem zustimmen - als Praxisfälle mit in die Lehre ein. Dies geschieht beispielsweise durch Audio- und Videoaufnahmen von Diagnostik- und Therapiesituationen oder die Möglichkeit der Live-Therapiemitschau.


Europäischer Tag der Logopädie am 06.03.2024

Anlässlich des Europäischen Tages der Logopädie am 06.03.2024 laden Mitarbeitende des Arbeitsbereichs Pädagogik, Prävention und Intervention bei Sprach- und Kommunikationsbeeinträchtigungen der Martin-Luther-Universität Halle und des BMBF-Projekts SprachNetz um 16 Uhr zu einer Informationsveranstaltung in das Ambulatorium Sprachtherapie ein. Das Angebot richtet sich an alle interessierten Eltern und Angehörige, die mehr über Logopädie und Sprachtherapie erfahren möchten. Mitarbeitende beraten zu Themen wie Sprachentwicklung, logopädische Versorgungslage, Mehrsprachigkeit und dazu, wie Sprachtherapie helfen und gleichzeitig Spaß machen kann.

Natürlich sind auch Kinder herzlich willkommen. Mitarbeitende übernehmen gern deren Betreuung, während sich Eltern informieren und austauschen können.

Für eine bessere Planung der Veranstaltung wird um eine verbindliche Anmeldung unter https://umfrage.uni-halle.de/161959?lang=de gebeten. Die Anzahl der teilnehmenden Personen ist auf 20 begrenzt. Ende der Veranstaltung ist ca. 17:30 Uhr.

Wir freuen uns auf einen interessanten Austausch!


Prüfungstermine Wintersemester 2023/2024

Interdisziplinäre Grundlagen der Sprachfähigkeit - Klausur08.04.2024
Kompetenzen im Bereich Sprache - Grammatik und Lexik-Semantik - Mündliche Prüfung25.03.2024
26.03.2024
Die Prüfungslisten (Uhrzeiten) hängen ab sofort am Infobrett
der Sprachbehindertenpädagogik aus.
Spezielle Arbeittsscherpunkte in der Sprachbehindertenpädagogik - Mündliche Prüfung25.03.2024
26.03.2024
Die Prüfungslisten (Uhrzeiten) hängen ab sofort am Infobrett
der Sprachbehindertenpädagogik aus.
ÜFR-Sprache und Kommunikation im rehabilitationspädagogischen Kontext - Klausur08.04.2024,
8:00 - 10:00 Uhr
Raum 142, Haus 31

Kolloquium Arbeit unter Aufsicht Sommersemester 2024

  • Donnerstag, 25.01.2024 online (StudIP-Meeting-Raum)
  • Montag, 29.01.24 von 14.00-15.30 Uhr im SR 040

Schulpraktische Übungen (SPÜ) Sommersemester 2024

Wenn Sie im Sommersemester 2024 die Schulpraktischen Übungen absolvieren möchten, melden Sie sich bitte per E-Mail bei Frau Tannenberg () - bis spätestens 10.03.2024!

Bitte beachten Sie:

Die Teilnahme an den SPÜ ist nur möglich, wenn Sie das Modul Kompetenzen im Bereich Sprache - Grammatik und Lexik-Semantik vollständig abgeschlossen haben!

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